Was Führungskräfte und Fußballtrainer gemeinsam haben
Entscheiden Sie auch aufgrund der „Chemie“ oder der Sympathie?
Es gibt Führungskräfte, die wählen ihre Mitarbeiter nach Sympathie aus und vergessen dabei, welche Stelle es zu besetzen gibt und welche Qualifikation derjenige haben sollte, damit er die Unternehmensziele erreicht.
Ähnliches erlebt man auch beim Fußball. Es gibt Trainer, die stellen ihre Mannschaft aus solchen Spielern zusammen, die sich am besten anpassen oder “angenehm” für den Trainer sind. Doch sind das die besten Spieler, wenn es ums Gewinnen geht?
Was erfolgreiche Führungskräfte und Trainer gemeinsam haben:
- Sie wissen, was sie benötigen und analysieren dafür ganz konkret die Stärken der Mitarbeiter/ Spieler.
- Sie wissen, dass nur durch konstruktives Feedback ein Weiterkommen möglich ist.
- Sie setzen auf Flexibilität und Kreativität, denn nur wer schneller und weiter denkt als der Mitbewerber oder die Gegnermannschaft, hat gute Chancen auf Erfolg.
- Sie haben eine positive Energie und Begeisterungsfähigkeit und stecken ihre Mitarbeiter/ Spieler an.
- Sie nehmen ihr Ego zurück und sehen das Ziel und schaffen es, ihre Mitarbeiter/ Spieler darauf einzuschwören.
Woran liegt es, dass manchen Führungskräfte und Trainer im Auswahlverfahren versagen?
Bei der WM kann man das gut beobachten. Schon beim Auswahlverfahren fängt es an. Hier gilt es, auf die richtige Mannschaft zu setzen. Doch dafür benötigt man eine exzellente Menschenkenntnis und emotionale Intelligenz. Gerade beim Fußball zeigt sich, wie wichtig es ist, auf die richtige Mannschaft zu setzen. Die optimale Mannschaft besteht aus verschiedenen Charakteren, die sich ergänzen und reiben. Und nur wenn diese sehr gut nach Stärken ausgewählt sind, dann kann eine sehr gute Performance geleistet werden.
Häufig wählen Führungskräfte oder Trainer schwächere Mitarbeiter/ Spieler aus. Es gibt einen Spruch, der lautet:
Erstklassige Führungskräfte haben erstklassige Mitarbeiter, zweitklassige Führungskräfte haben drittklassige Mitarbeiter.
Wie kommt das?
Ganz einfach: Bei der Auswahl ist eher die Chemie oder auch der Nasenfaktor entscheidend, weniger das Profil, das man benötigt. Häufig werden zu ähnliche Typen ausgewählt. Wie der Chef ist, so sind dann auch seine Mitarbeiter. Manche Trainer und Führungskräfte mögen keinen Widerspruch, deshalb stellen sie lieber “bequeme” Mitarbeiter ein. Dann gibt es weniger Spannungen und viel Harmonie, jedoch keine Entwicklung.
Nur durch unterschiedliche Persönlichkeiten ist ein Team in der Lage, große Erfolge zu erzielen, da Stärken gelebt und Schwächen ausgeglichen werden.
Für das Können gibt es nur einen Beweis: das Tun.
Die Herausforderung für jede Führungskraft besteht darin, mit den unterschiedlichen Charakteren entsprechend umzugehen und diese nach ihren Stärken einzusetzen. Die meisten Führungskräfte wissen das, doch es fehlt das Handwerkszeug und das Wissen, wie sich das in der Praxis umsetzen lässt.
Bundestrainer Löw sagt dazu:
„Mit allen Spielern muss man sehr sensibel arbeiten, und sie brauchen klare Aufgabenstellungen. Manche reagieren besonders auf Nähe und Vertrauen, andere auf eine klare, rationale Ansprache. Der eine braucht Freiraum, der andere strikte Anweisungen. Das muss ich jeweils herausfinden.“ (Quelle: https://www.11freunde.de/interview/jogi-loew-im-grossen-11freunde-interview)
Von den Spielern wird Löw wegen seiner Denkweise auch „das Gehirn“ genannt.
Zu erkennen, wie man ist und was man braucht, ist der erste Schritt für den Erfolg.
Ihre Sabine Oberhardt
Sabine Oberhardt ist Autorin, Keynote Speakerin, Trainerin, Coach und Entwicklerin der Methode Menschencode®. Sie steht für Erfolg, Balance und Potenzialentwicklung. Auf den Punkt gebracht: Als Möglich-Macherin aktiviert sie die Potenziale ihrer Kunden. Mit Klarheit mehr Genialität erzielen! Dafür steht sie.